Das Ende der Grundschulzeit ist für Kinder ein großer Meilenstein – und oft ein emotionaler. Die gewohnte Klassengemeinschaft, vertraute Lehrkräfte und das sichere Umfeld der Grundschule werden zurückgelassen. Gleichzeitig beginnt ein neuer Abschnitt: neue Schule, neue Menschen, neue Herausforderungen. Der Übergang nach Klasse 4 (in NRWI ist ein Moment voller Vorfreude – aber auch voller Fragen und Unsicherheiten. Wie können wir unsere Kinder dabei einfühlsam begleiten, Ängste abbauen und Vorfreude wecken?
Was bewegt Kinder (und Eltern) beim Übergang?
Viele Kinder fragen sich:
- Wie wird es an der neuen Schule sein?
- Komme ich dort zurecht?
- Finde ich neue Freund*innen?
- Sind die neuen Lehrer*innen streng?
- Was ist, wenn ich den Unterricht nicht verstehe?
Auch Eltern schwanken oft zwischen Stolz und Sorge – und wünschen sich natürlich, dass ihr Kind gestärkt und selbstbewusst in die nächste Etappe startet.
Wie kann ein gelungener Übergang gestaltet werden?
1. Raum für Gefühle schaffen
Der Abschied von der Grundschule darf Thema sein:
- Klassengespräche: „Was werde ich vermissen?“ / „Worauf freue ich mich?“
- Abschiedsbücher oder Briefe an die Zukunft schreiben
- “Wunsch-Luftballons” mit Hoffnungen für die weiterführende Schule
- ➡️ So bekommen Gefühle ihren verdienten Platz – und werden wertschätzend begleitet
2. Transparenz schafft Sicherheit
Ungewissheit macht Angst. Umso wichtiger ist es, den Kindern (und Eltern) ein klares Bild vom Neuen zu geben:
- Besuchstage an den weiterführenden Schule.
- Gesprächsrunden mit Schüler*innen aus Klasse 5.
- Videos oder Bilder der neuen Schule zeigen.
- Fragen sammeln und gemeinsam besprechen.
- ➡️ Wenn Kinder wissen, was sie erwartet, gehen sie mit mehr Zuversicht in den neuen Abschnitt.
3. Soziale Stärke fördern
Freundschaft ist der wichtigste Halt – auch beim Übergang:
- Gemeinsame Aktionen in der Klasse vor dem Abschied
- Austausch über Strategien: „Was mache ich, wenn ich niemanden kenne?“
- Vertrauensspiele oder Kooperationsübungen
- ➡️ Wer weiß, dass man nicht allein ist, fühlt sich mutiger.
4. Lernfreude und Selbstvertrauen stärken
Kinder sollen das Gefühl mitnehmen: „Ich kann das!“
- Rückblick: Was habe ich in der Grundschule alles gelernt und geschafft?
- Lerntagebuch oder Portfolio mit persönlichen Erfolgen
- Positive Rückmeldungen im Zeugnis, durch Lehrkräfte und Mitschüler*innen (notenfreies Zeugnis)
- ➡️ So startet jedes Kind mit Stolz und Lernfreude in die neue Schule.
5. Eltern begleiten und einbeziehen
Auch die Eltern sind Teil des Übergangsprozesses – ein ganz wichtiger Teil sogar:
- Elternabende mit Infos zum Schulwechsel.
- Gespräche über Sorgen und Fragen.
- Tipps für die Zeit des Wechsels: zuhören, ermutigen, nicht überfordern.
- ➡️ Gut informierte Eltern können ihre Kinder besser unterstützen..
Fazit
Der Übergang nach Klasse 4 ist ein Einschnitt – aber auch eine wertvolle Chance zum Wachsen. Wenn wir diesen Schritt achtsam, offen und unterstützend begleiten, kann er zu einer echten Mut-Mach-Erfahrung werden. Denn am Ende sollen alle Kinder sagen können: „Ich bin bereit. Ich freue mich auf das, was kommt.“